Mehr sehen, früher erkennen: UWF-Bildgebung als Standardinstrument

In diesem Artikel, veröffentlicht in der Juni-Ausgabe des Augenspiegels, hebt Dr. Annette Richter den klinischen Nutzen der Ultraweitwinkel-(UWF)-Netzhautbildgebung mit dem Optos-California-Gerät im ophthalmologischen Praxisalltag hervor. Die UWF-Bildgebung ermöglicht eine 200-Grad-Darstellung der Netzhaut in nur einer Aufnahme, verbessert die diagnostische Genauigkeit und optimiert den Arbeitsablauf – ganz ohne Pupillenerweiterung. Die Technologie erlaubt die frühzeitige Erkennung peripherer Netzhautpathologien, die Dokumentation von Krankheitsverläufen sowie ein effizienteres Management von Erkrankungen wie diabetischer Retinopathie, Aderhautnävi und Uveitis. Dr. Richter betont zudem die verbesserte Patientenerfahrung, insbesondere bei Kindern und postoperativen Fällen, und unterstreicht den Wert von UWF-Bildgebung bei Routinekontrollen und Telekonsultationen über die cloudbasierte Plattform OptosAdvance.

choroidal melanoma

Abb. 1: Zufällig entdecktes Aderhautmelanom bei einer 45-jährigen Frau im Rahmen einer Routineuntersuchung.

large choroidal nevus

Abb. 2: Großer Aderhautnaevus im Vergleich 2018 bis 2024.

Anhand einer Reihe eindrucksvoller Fallberichte – darunter Zufallsfunde eines Aderhautmelanoms, Tumormetastasen und peripherer Ischämien bei Venenverschlüssen – zeigt Dr. Richter die diagnostische Stärke der UWF-Bildgebung. Diese Beispiele verdeutlichen, dass UWF eine wichtige Ergänzung zur Funduskopie mit weiter Pupille darstellt – insbesondere, wenn es darum geht, subtile periphere Veränderungen zu identifizieren, die andernfalls unentdeckt bleiben könnten. Auch wenn die Einführung mit Kosten verbunden ist, kommt Dr. Richter zu dem Schluss, dass sich die Investition durch die klinischen und organisatorischen Vorteile, die Patientenzufriedenheit und das Potenzial zur Verbesserung der ophthalmologischen Versorgung mehr als lohnt.

https://www.augenspiegel.com/unerkannte-netzhauterkrankungen-fallberichte-mit-uwf-bildgebung/